Grenzenlose Liebe.

Ruth und ich haben uns 1989 kurz nach der Wende kennengelernt. Sie lebte im Ostteil von Berlin, ich im Westteil. Und auf einer Feier eines gemeinsamen Bekannten haben wir uns dann das erste Mal getroffen. Die Stimmung direkt nach der Öffnung der Grenze war absolut einmalig, man kann das gar nicht mit Worten beschreiben.

Bis heute leben wir eine sehr ausgeglichene Beziehung miteinander: Sie mag ihre klassische Rolle und kümmert sich um Haushalt und Kinder, ich kümmere mich um den Rest. Das ist zwar was, das man heutzutage so fast schon nicht mehr erzählen darf, doch wir mögen es beide genau so. Und deshalb ändern wir das auch nicht.

Ohne sie bin ich nichts.

Gerade das klassische Rollenbild ist in den vergangen Jahren ja zunehmend unter die Räder gekommen. Und das wie ich meine zu Unrecht. Selbstverständlich sollen Männer und Frauen das Gleiche verdienen wenn sie den gleichen Job machen und so weiter, aber einen schweren Baumstamm kann halt nun mal häufig ein Mann besser schleppen als eine Frau, einfach weil er in der Regel mehr Muskeln hat. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel.

Das bedeutet für mich aber ganz ausdrücklich nicht, dass ich irgendwie auf Ruth herabschauen würde. Denn ohne sie ... bin ich nichts. Ohne ihre Unterstützung wäre ich – wären wir – nicht da, wo wir sind, und ich bin ihr unendlich dankbar dafür. Diesen Dank habe ich jetzt für alle Ewigkeit festgehalten. Und sie hat sich sehr darüber gefreut.