Ein Wunder.

Für mich ist Alma ein absolutes Wunder. Eine Frau, die vor einiger Zeit ihren neunzigsten Geburtstag feiern konnte. Und dabei das Glück hat, bis heute vergleichsweise gut drauf zu sein – und zwar sowohl körperlich als auch mental. Allein das ist schon ein unglaubliches Geschenk und grenzt an ein Wunder.

Wundervoll ist in meinen Augen insbesondere auch, welchen Lebensmut und vor allem welche Gutmütigkeit sie trotz ihr nicht immer einfachen Lebens beibehalten hat. Allein die Zeit des Zweiten Weltkriegs hat so einige Menschen gebrochen. Alma nicht. Sie hat einfach die Ärmel hochgekrempelt und weitergemacht. „Hilft ja nüscht“, sagt sie immer. Und Recht hat sie.

Natürlich ist es auch ein bisschen Abschied.

Wenn man einer Neunzigjährigen ein Geburtstagsgeschenk macht (beziehungsweise jedem Menschen, der ein gewisses Alter überschritten hat), dann schwingt immer auch ein kleines bisschen Abschied mit. Weder die oder der Beschenkte noch der Schenkende wissen, ob es im nächsten Jahr wieder die Möglichkeit geben wird, ein Präsent zu überreichen. Also sollte man entweder etwas schenken, das direkt verbraucht werden kann ...

... oder etwas, das noch länger hält als das Leben. Natürlich versteht Alma nicht, was da technisch vor sich geht. Das ist aber auch gar nicht wichtig, ehrlicherweise verstehe ich es auch nur zum Teil. Was wir aber gut genug verstehen ist, dass die Daten auf einem dezentralen Netzwerk liegen und diese niemand mehr löschen kann. Und das finden wir beide dann wiederum besonders.